Der Wetterbericht prognostizierte schon Tage vor dem 1.August, dass es in der Nacht zum 1.Aug einen Wetterumschwung geben würde mit deutlich tieferen Temperaturen und Regen. Für eine Freundschaftsregatta, zu der man sich nicht vorher anmelden braucht, könnte so eine Wetterprognose und -realität die Zahl teilnehmender Schiffe empfindlich schrumpfen. Aber nicht so bei der 45. Ausgabe der 1.August Freundschaftsregatta vor Becken­ried, die über viele Jahre von einem Team rund um Walter Murer organisiert wurde, in den letzten Jahren mit zunehmender Unterstützung durch den Segelklub Ennet­bürgen (SKE).

Schon vor 9 Uhr hörte der Regen auf und es gab so erfreulichen Wind, dass leichtere Segelboote wie zwei Laser und ein A-Cat auf den Schlepp durch motorisierte Yach­ten verzichteten und nach Beckenried segelten. Bis 9:30 Uhr fanden sich immerhin 16 Segelschiffe aller Grössen ein, von drei Schiffen um die 30 Fuss bis hin zu den zwei Lasern. War es die etwas ungewöhnliche, aber genau wie ausgeschrieben durchgeführte Start Prozedur (Hornsignal 3 min vor Start und wieder zum Start), oder die Tatsache, dass die einen gar keine Uhr dabei hatten oder andere noch mit ihrem Schiff oder der Anbringung der Start Nr beschäftigt waren, aber zum Startschuss liefen nicht alle16 Schiffe miteinander über die Startlinie.

Der A-Cat mit italienischem Landeskennzeichen im Segel, aber waschechtem Nidwaldner an der Pinne gab der Regatta internationalen Touch und fuhr einen ungefährdeten Start - Ziel Sieg. Aber wird nicht wegen der 2 Rümpfe die gefahrene Zeit doppelt gerechnet ? ;-)

Unter den Kielyachten kam die Tempest mit den halbdursichtigen Segeln noch recht gut vom Start weg, aber schon an der 1. Boje nach rund 30 min lagen die M2 und die Dehler 29 knapp vor der Tempest und der Scandi 18. Diese 4 Verfolger umrundeten alle innert 1 min die 1. Boje, weshalb zwischen denen noch alles offen war.  Bedrohlich nah auch Siesta 32 mit nur 2 min Abstand und dann schon eine weitere Gruppe von 4 Schiffen ebenfalls sehr eng zusammen, die alle die 1.Boje zur 37 min innert 1 min umrundeten. Zwischen 1. und 2. Boje war es wie auch sonst entscheidend, wer die Windfelder auf dem Wasser am besten deutete. Die besseren oder erfahreneren Skipper fuhren weit in die Mitte des Sees zurück, diejenigen die glaubten, auch etwas näher durch den windmässigen Überraschungsbereich zwischen „Unter Nas“ und „Ober Nas“ vorbei segeln zu können, konnten aus dem kürzeren Weg keinen Vorteil machen. 8-10 min nach dem A-Cat kamen nach weniger als 1.5 h schon die nächsten 3 Verfolger ins Ziel.

Von denjenigen, denen der Start nicht so gut gelungen ist, fallen bei Durchsicht

der Zeiten besonders die 2 Laser auf. Einer von denen markierte an der 1.Boje

das Schlusslicht, arbeitet sich dann aber vom 16. auf den 10. Platz vor und das

bekanntlich ohne Spinnaker auf den Raumschot Kursen. 

Die Sieger- oder besser die Teilnehmerehrung fand ausnahmsweise nicht draussen neben der Terrasse des Nidwaldner Hofs statt, sondern mitten in dessen schönem Restaurant.

Walti Murrer erinnerte in seiner Ansprache an das Gründungsmitglied der Freund­schaftsregatta vor 45 Jahren, Ruedi Planta, der in 2015 verstorben ist, aber in 2014 mit 88 Jahren nochmals an der Freundschafts Regatta teilnahm. Walti präsentierte auch die Sponsoren, die den reichhaltigen Gabentisch immer wieder mit tollen und auch praktischen Geschenken füllen und wurde mit grossem Applaus verdankt. Walti selbst machte wahr, was er vor einem Jahr angekündigt hat, nämlich seinen Rücktritt als OK Chef im Jubiläumsjahr der Freundschaftsregatta wie auch in seinem persön­lichen Jubiläumsjahr. In früheren Jahren hatte bereits der Segelklub Ennetbürgen (SKE) in zunehmendem Mass den Anlass mit Helfern und Gerät unterstützt. So ist es dem SKE eine Ehre und Verpflichtung, diesen schönen Anlass in ähnlicher Form weiterzuführen. Stellvertretend für den SKE hat dessen Vize Präsi Michael Ribback seinen Dank an das bisherige OK ausgesprochen und eingeladen, sich auch zukünftig an der Durchführung des für alle Segler gedachten Anlasses zu beteiligen, unabhängig von jeder Klubzugehörigkeit. Ein SKE Klubwimpel wurde an Walti Murer überreicht, der zukünftig als Teilnehmer mitsegeln wird. Mit dem vom Nidwaldner Hof gesponserten Apéro haben alle Segler und Angehörigen auf einen weiteren Geburtstag der Schweiz und die weitere Zukunft dieses schönen, jährlich am 1.August stattfindenden Anlass angestossen.